An diesen Themen arbeitet die GPRW

Fischwanderung

Die Partner der GPRW bemühen sich um gesunde Gewässersysteme in ihren jeweiligen Arbeitsgebieten. Ein gesundes Gewässersystem zeichnet sich unter anderem durch einen gesunden Fischbestand aus. Charakteristisch für Fluss- und Bachsysteme sind rheophile Arten, die ganzjährig über weite Strecken in Fließgewässern wandern können. Fische wandern hauptsächlich, um Nahrung und geeignete Laichplätze zu finden. Auf ihrem Weg stoßen sie jedoch auf Hindernisse wie Schleusen, Wehre und Wasserkraftwerke, die ihre ungehinderte Wanderung beeinträchtigen.

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Mit dem Inkrafttreten der europäischen Wasserrahmenrichtlinie hat die Wiederherstellung der Erreichbarkeit und Durchgängigkeit von Fließgewässern für Wanderfische einen starken Impuls erhalten. Für Fischarten, die ausschließlich in Süßgewässern wandern (potamodrome Arten), wie Döbel, Barbe, Aland und Quappe, sind die Arbeiten zur Gewährleistung ausreichender Wandermöglichkeiten in Flussläufen und Bächen in vollem Gange, während die erforderlichen Maßnahmen für Arten wie Meerforelle, Aal und Flussneunauge aufgrund der benötigten Durchgängigkeit zum Meer (diadrome Arten) noch umfangreicher sind.

Angesichts der großen Entfernungen, die einige Fischarten bei ihrer Wanderung zurücklegen, manchmal sogar über nationale Grenzen hinweg, ist eine gute Abstimmung besonders wichtig. Aufgrund der Vielzahl von beteiligten Stellen ist die Beseitigung von Wanderhindernissen eine große organisatorische, technische und finanzielle Herausforderung. Hinzu kommt, dass jedes Land dabei seine eigenen Vorschriften und Richtlinien anwendet.

Damit diese Aufgabe auch grenzüberschreitend angegangen werden kann, wurde im Jahr 2012 die deutsch-niederländische Arbeitsgruppe Fischwanderung eingerichtet. Die GPRW hat das Sekretariat dieser Arbeitsgruppe übernommen.
Die Arbeitsgruppe hat für insgesamt zwölf Fischarten aktuelle Fänge und mögliche Zukunftsperspektiven erfasst und analysiert. Zudem wurde ein sogenanntes Hauptwandernetz von überregional bedeutsamen Wanderrouten definiert, sowie ein untergeordnetes Vorranggewässernetz auf regionaler Ebene. Für diese Gewässer wurde eine Datenbank mit allen bestehenden Wanderhindernissen erstellt. Anschließend wurden diese Hindernisse auf ihre Durchgängigkeit hin bewertet. Die Ergebnisse wurden in einem Bericht zusammengefasst, der die zuständigen Behörden bei der Planung und Umsetzung der notwendigen Maßnahmen unterstützen soll.

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Bis heute ist das Netzwerk für Fischwanderungen in Deltarhein-Ost für Wasserbehörden eine maßgebliche Orientierungshilfe bei der Priorisierung ihrer Gewässer. Die Fortschritte bei der Beseitigung der festgestellten Engpässe bei der Fischwanderung werden alle 2 bis 3 Jahre im Rahmen des nationalen Programms „Nederland leeft met vismigratie” analysiert und dokumentiert.
Für eine nachhaltige Erholung der Fischbestände ist die Beseitigung von Wanderhindernissen jedoch nur ein erster Schritt. Die Verbesserung der Lebensraumqualität, die Gewährleistung einer ausreichenden Strömung und die Schaffung geeigneter Laichgebiete sind in diesem Zusammenhang ebenfalls äußerst wichtig.

Im Jahr 2022 wurde das LIFE-Projekt „Swimway Vecht” abgeschlossen. In diesem Projekt wurde untersucht, inwieweit die Vechte für verschiedene wandernde Fischarten erreichbar ist. Zu diesem Zweck wurden Fische besendert und wurde an wichtigen Stellen in der Vechte technische Infrastruktur (Empfänger) installiert.
Gerade im Bereich von Wehren, die bereits mit einem Fischpass ausgestattet sind, gilt es festzustellen, ob und wenn ja, wie Fische dieses Hilfsmittel nutzen. Außerdem wurde untersucht, wie das gesamte Netz der Fischpässe in der Vechte funktioniert. Wie viele Fische sind in der Lage, alle Fischpässe in der Vecht zu überwinden. Die konkrete Frage lautet: wie viele Fische erreichen tatsächlich die deutschen Oberläufe?

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Das Swimway-Projekt wurde im Zeitraum 2019-2021 von Sportvisserij Nederland und von den Waterschappen Drents Overijsselse Delta und Vechtstromen durchgeführt. In die Zusammenarbeit war ebenfalls das Projekt „Vismigratierivier” eingebunden, was die Fischwanderung zwischen Wattenmeer und IJsselmeer ermöglichte. Auch bei diesem Projekt wurden Fische besendert.

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